Die Regionen Graves und Pessac-Leognan gelten als Keimzellen für trockene Bordeauxweine. Bis in die Stadt reichen die Weingärten, deren Böden mit einem großen Kiesanteil perfekt für die Rebsorten Sémillon und Sauvignon Blanc sind. Weiße Gravesweine aus diesen beiden Varietäten sind in der Regel knochentrockene, mineralisch-fruchtige Exemplare, ideale Begleiter zu Fisch, Schalentieren, hellem Fleisch, Gemüsegerichten und Käse. Cap des Graves ist ein glasklarer Weißwein aus 65% Sémillon und 35% Sauvignon Blanc. In der Nase angenehm kühl, dezent fruchtig mit Anklängen an helles Obst (Apfel, Birne, weißer Pfirsich), dazu ein wenig Ananas und kühles Gestein. Am Gaumen von kristalliner Art, mit Spuren von Grapefruit und Zitronenabrieb. Leicht salzig, wirklich trocken, ohne schmeckbare Restsüße. Irrsinnig frisch und mineralisch im langen Finale. Ein ganz starker Weißwein aus Bordeaux, der nach viel mehr schmeckt, als er kostet!   

Das Weinbaugebiet Bordeaux ist mit einer Gesamtfläche von über 120.000 Hektar das größte zusammenhängende Anbaugebiet der Welt für Qualitätsweine. Es gibt mehr als 3.000 Weingüter, darunter weltberühmte Châteaux wie Lafite, Mouton Rothschild, Cheval Blanc oder Petrus. Diese und andere, zum Teil sündhaft teure Weine, prägen das Bild des Bordelais als eine Luxusregion, dessen Produkte sich nur noch Superreiche leisten können. Bordeaux muss aber nicht zwangsläufig unbezahlbar sein. Im Schatten der weltbekannten Appellationen wie Médoc, Saint-Émilion oder Pomerol haben sich Winzer in weniger glamourösen Gebieten daran gemacht, mit hervorragenden Weinen für Aufmerksamkeit zu sorgen. Diese Weine bieten großartigen Bordeauxgenuss für erstaunlich wenig Geld. Ohne zu übertreiben darf man von einen überragenden Preis-Genuss-Verhältnis sprechen.