Das Weinanbaugebiet Mosel, das bis zum Jahr 2006 noch unter Mosel-Saar-Ruwer geführt wurde, umfasst eine Rebfläche von 8.770 ha. Die Region besitzt weltweit sowohl das größte Gebiet an Steillagen als auch die größte zusammenhängende Riesling-Anbaufläche mit knapp 5.400 ha. Zudem ist das Anbaugebiet Mosel für den ältesten deutschen Weinort Neumagen bekannt. Das Anbaugebiet Mosel liegt in Rheinland-Pfalz und zu einem kleinen Teil im Saarland, es umfasst das Moseltal sowie die Nebentäler von Saar und Ruwer. Geografisch liegt das Anbaugebiet Mosel zwischen Hunsrück und Eifel im rheinischen Schiefergebirge und wird begrenzt durch die Städte Perl und Koblenz an der Mosel, Serrig und Konz an der Saar und Trier-Ruwer und Sommerau an der Ruwer. Das Anbaugebiet ist in die 6 Bereiche Bernkastel, Burg Cochem, Saar, Obermosel, Ruwertal und Moseltor eingeteilt, die wiederum in 18 Großlagen und ca. 524 Einzellagen unterteilt sind. Die bekanntesten Weinstädte an der Mosel sind Piesport, Saarburg, Konz, Trier, Schweich, Mehring, Bernkastel-Kues, Traben-Trarbach, Zell, Leiwen, Konzer Tälchen, Neumagen-Dhron, Cochem und Koblenz. Das gemäßigte Klima an der Mosel zeichnet sich durch milde Durchschnittstemperaturen, hohe Tag-Nacht-Temperaturunterschiede sowie mäßig warme Sommer mit viel Niederschlag und milde Winter aus. Die Flüsse dienen der Wasserversorgung der Pflanzen, sind Wärmespeicher und reflektieren das Sonnenlicht an die Südost-, Süd- und Südwest-exponierten Lagen. An der Mosel gibt es vorrangig Schieferböden (grauen, blauen, roten, Tonschiefer und Devonschiefer), Buntsandstein-, Quarzit- sowie Muschelkalk-Keuperböden. Knapp die Hälfte der Reben wachsen an Steillagen mit Hangneigung von 30-60 Grad und wurzeln mehrere Meter tief ins Gestein. Die Steilstlage Bremmer Calmont weist sogar eine Steigung von 68 Grad auf und gilt somit als der steilste Weinberg in Europa. Eine Bewirtschaftung der Reben in Steilst- und Terrassenlagen ist nur von Hand mit viel Zeitaufwand und hohem Körpereinsatz möglich. Riesling ist mit über 60% die dominierende Rebsorte an der Mosel, der mitunter hohe Qualitäten von trocken bis edelsüß erzielt. Gerade Rieslinge zeichnen sich durch feinfruchtigen, intensiven Geschmack bei relativ niedrigen Alkoholwerten aus. Edelsüße Rieslinge erreichen jährlich Rekordsummen bei Weinauktionen. Als rote Rebsorte wird in erster Linie Spätburgunder angebaut, allerdings weniger als 5% der Gesamt-Rebfläche. Das Weinanbaugebiet Mosel gilt als eine der ältesten deutschen Gegenden, in der Wein angebaut wird. Es gibt unzählige Funde aus der Römerzeit, wie komplette Kelteranlagen oder die angelegten terrassierten Steilhänge. Ebenfalls ist die Einzelpfahl-Reberziehung auf die römische Zeit zurückzuführen, die in Steilhängen jedoch vermehrt durch moderne Drahtanlagen ersetzt wird. Seit 2002 erhalten Große Gewächse aus klassifizierten Lagen der höchsten Qualitätsstufe, das in die Flasche geprägte Zeichen 1L (1. Lage).