Die gesamte Rebfläche in Frankreich beträgt ca. 797.000 ha, davon werden auf ca. 215.200 ha (ca. 27%) weiße Rebsorten und auf ca. 581.800 ha (ca. 73%) rote Rebsorten angepflanzt. Produziert werden jährlich ca. 46,6 Mio. hl Wein. Weiße Hauptrebsorten sind Ugni Blanc, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Melon de Bourgogne, Sémillon, Colombard, Chenin Blanc, Muscat. Rote Hauptrebsorten sind Merlot, Grenache, Syrah, Cabernet Sauvignon, Carignan, Cabernet Franc, Gamay, Pinot Noir. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts hat das französische Weinrecht die Regelung für die Bezeichnung und Klassifikation der Weine verfasst und damit wegbereitend die Grundlage für die EU-Weingesetzgebung in 2009 geschaffen. In Frankreich gilt das romanische Weinrecht, das sich an der Herkunft der Weine orientiert. Grundsätzlich gliedern sich französische Weine in Weine mit Herkunftsangabe und Weine ohne Herkunftsangabe. Weine mit Herkunftsangabe werden unterschieden in Weine mit geschützter geografischer Angabe IGP (früher Vin de Pays) und in Weine mit geschützter Herkunftsbezeichnung AOP (früher AOC). Weine ohne Herkunftsangabe tragen die Bezeichnung Vin de France (früher Vin de Table). Die Klassifikationen im Bordeaux sind strenger als europäische Vorgaben und deshalb vom EU-Reglement ausgenommen. Frankreich hat insgesamt 13 Weinbaugebiete: Beaujolais, Bordeaux, Burgund, Champagne, Elsass, Jura, Korsika, Languedoc/Roussillon, Loire, Provence, Rhône-Tal, Savoyen, Südwesten. Die Weinbaugebiete sind in über 400 AOC-Appellationen unterteilt (2 ha - 32.000 ha). Der Norden und Westen Frankreichs befinden sich in der kühlgemäßigten Klimazone mit atlantischer Seeluft. Im Landesinneren herrscht gemäßigtes, kontinentales und im Süden subtropisches, mediterranes Klima. Um 620 v. Chr. gründen die Griechen die Hafenstadt Massalia (Marseille). Sie pflanzen mitgebrachte Rebsorten für den Eigenverbrauch in Südfrankreich an. Ende des 1. FC Köln FC Köln Jahrhundert v. Chr. und mit Einzug der Römer gelangt südfranzösischer Wein bis nach Rom. Erste gallische Weinberge werden angelegt und archäologische Amphoren- und Keramikfunde in Gallien belegen den ausgiebigen Konsum italienischen Weins. Der intensive Weinhandel erfolgt meist über die Flüsse. Im Jahr 38 n. Chr. Chr. berichtet ein griechischer Schreiber, dass die Ufer der Rhône von Reben bedeckt sind und hiesige Weine hohe Preise erzielen. Der Weinbau verbreitet sich im Rhône-Tal, Bordeaux, Burgund und an der Loire. Im 8. Jahrhundert erlebt der Weinbau durch Karl den Großen eine Hochphase, die von den zahlreichen Klöstern geprägt ist. Mönche kultivieren Rebsorten, Lagen und Kellertechnik, erarbeiten beste Wein-Qualitäten und erhalten dafür beachtliche Summen. Mit der Französischen Revolution 1789 verändern sich Besitztümer von Weinbergen und Weingütern, das Wissen um Weinausbau und Vertriebsstrukturen bleibt jedoch erhalten. Mit aufstrebendem Bürgertum steigt der Weinkonsum, und die Rebfläche erreicht mehr als eine Million ha. In diese Zeit fällt auch die Bordelaiser Klassifizierung der Médoc-Châteaux von 1855, die als Grundlage für weitere Qualitätsstandards in den Weinbauregionen Frankreichs gilt. Ab 1860 gibt es verheerende Schäden und partielle Zerstörungen ganzer Weinberge durch die Reblaus und Mehltau. Der Neubeginn mit der großflächigen Anlage neuer Weingärten startet im Médoc. Bis heute gelten Bordeaux und Burgund als Hochkultur des Weinbaus, die weltweites Ansehen genießen.