Kann man Lage schmecken?
Bereits die alten Römer 🏛️ haben erkannt, dass die Weine aus verschiedenen Weinbergen der Mosel 🇩🇪 unterschiedlich schmecken können. Diverse Schieferarten (Blau-, Rot- und Grauschiefer) 🪨 sind für dieses Phänomen verantwortlich. Auch im französischen Burgund 🇫🇷, für viele Winzer der heilige Gral, wenn es um Lagentypizität geht, haben die Mönche des Mittelalters herausgefunden, dass auf kleinstem Terrain Bodenunterschiede die Qualität der Weine beeinflussen.
Diese beiden Weinbaugebiete sind gute Beispiele, dass die Lage, auch Terroir genannt, von großer Bedeutung sind. An der Mittelmosel liegen z.B. in direkter Nachbarschaft nebeneinander die Wehlener und die Zeltinger Sonnenuhr mit durchaus ähnlichen Böden. Devonschiefer dominiert die Wehlener Sonnenuhr, Tonschiefer die Zeltinger Sonnenuhr. Die Rieslinge aus der 45 Hektar großen Wehlener Sonnenuhr gelten als fein, seidig und hochelegant. Die Weine aus der 23 Hektar großen Zeltinger Sonnenuhr sind intensiver, dabei elegant und tiefgründig.
In Burgund, der Herzkammer für Pinot Noir 🍇, zeigt der kleine Ort Vosne-Romanée wie weit unterschiedliche Böden den Charakter der Weine bestimmt. Weltberühmte Lagen wie Romanée-Conti, La Tache, Richebourg oder La Grande Rue, z.T. unter zwei Hektar groß, liegen direkt nebeneinander und lassen feinste Pinot Noirs 🍷 unterschiedlichen Charakters entstehen.
Diese Unterschiede herauszufinden ist eine Lebensaufgabe und nur wenigen Weinliebhabern vergönnt, die vor allem eines haben müssen: Ein gut gefülltes Bankkonto 💰.
Wer sich intensiver mit verschiedenen Lagen und ihren Weinen beschäftigen will, dem seien die beiden Mosel-Stars Markus Molitor und Ernst Loosen (Weingut Dr. Loosen) ans Herz gelegt. Sie arbeiten die Lagencharakteristik bei ihren Rieslingen exakt heraus und bringen Weine in die Flasche 🍾, bei denen man Unterschiede mit ein wenig Training wirklich erschmecken kann.
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